Lesung von Angelica Netz aus ihrem Roman “Schuld ohne Sühne”

Am 10. September 2024, 19.00 Uhr, findet eine gemeinsame Veranstaltung der beiden Heimatvereine “Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen e.V.” und “Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.” im ehemaligen Lintorfer Rathaus, Speestraße 2, 1. Etage, statt.

Die Autorin, Angelica Netz, wird aus ihrem Kriminalroman “Schuld ohne Sühne” lesen. Dies ist für Lintorfer und Ratinger in der Hinsicht interessant, weil der Roman u. a. in Lintorf und in der Innenstadt von Ratingen spielt. Dabei gab es die meisten handelnden Personen des Kriminalromans tatsächlich, so in erster Linie Täter, Zeugen und Ermittler.

Bei der Lesung in Lintorf wird Frau Netz auf jeden Fall die Kapitel zu Ratingen und zum Lager in Lintorf lesen, wo einer der Haupttäter, der Wolgadeutsche Wladimir Inguschin, nach seiner Flucht nach dem Überfall auf das Burgerhaus mehrere Monate verbracht hat.

Wir laden alle Interessierten sehr herzlich zu dieser interessanten und kostenfreien Lesung ein.

Über die Autorin

Angelica Netz hat lange Jahre als Journalistin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gearbeitet und war in vielen Ländern dieser Welt unterwegs. Sie war Programmchefin WDR 2 und zuletzt Chefredakteurin des WDR-Hörfunks. Als sie in den Unterlagen ihres verstorbenen Vaters die Todesanzeige der Familie des Burgerhauses fand, war ihre Neugierde geweckt und sie begann zu recherchieren. Bei den Recherchen zur Nachkriegszeit in Ratingen und zum Lager Lintorf stützte sie sich unter anderem auf Gespräche mit Michael Lumer und Ruth Braun sowie auf die umfangreiche Diplomarbeit zum Lager Lintorf von Ruth Braun.

Inhalt des Kriminalromans

Als der frischgebackene Kommissar Rudolf Wafzig 1964 den Dienst beim LKA Koblenz antritt, erscheint es ihm zunächst wie ein Art Strafarbeit, als man ihm mehrere Akten aus der französischen Besatzungszeit vorlegt, die er sichten soll, um die Fälle vielleicht doch noch aufzuklären.

Doch dann stößt er auf einen Fall, der ihn sein ganzes Leben nicht mehr loslassen wird: „Überfall auf das Burgerhaus bei Andernach am 1. April 1946, neun Tote, keine erhärtbaren Spuren, Einstellung der Ermittlungen 1956!“ Mehrere Familienmitglieder sowie Gäste des Burgerhauses wurden von den Tätern regelrecht hingerichtet.

Wafzig will die Tat aufklären und die Schuldigen finden. Er macht sich auf die Suche nach dem Motiv, vernimmt noch einmal Hinterbliebene und Zeugen und studiert wieder und wieder die alten Akten. Schon bald ist klar, die grausamen Mörder waren sogenannte Displaced Persons, ehemalige Zwangsarbeiter, die nach ihrer Befreiung aus den Lagern raubend und mordend durch Nachkriegsdeutschland zogen. Einer von ihnen ist der Wolgadeutsche Wladimir, dessen Lebensweg ihn auch nach Ratingen und ins DP-Lager Lintorf führte, von wo aus er hoffte, in die USA emigrieren zu können.

Die Geschichte Wladimirs und die Ermittlungen zu dem realen, historischen Kriminalfall, der erst in den 1990er-Jahren endgültig eingestellt wurde, schildert mit all seinen erschütternden Details der aufwühlende Roman von Angelica Netz.

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